1. DIE ENTWICKLUNG DES XF

    Das Design des Jaguar XF wurde weiterentwickelt, seine Technologie und Leistungsbandbreite sind jedoch revolutionär. Die Designer Ian Callum und Adam Hatton erklären, wie das erfolgreichste Modell von Jaguar weiterentwickelt wurde.

    • Wenn Sie sich dem Jaguar XF von hinten nähern und Ihre Hand nach dem Griff der Fahrertür ausstrecken, erinnert Sie der Abschluss der Motorhaube eventuell an die allererste Sportlimousine von Jaguar, den Jaguar Mk II aus den 1960er Jahren. Für jeden, der diese automobile Ikone kennt, ist es fast schon unheimlich, die vertrauten Rundungen bei einem modernen Fahrzeug wie dem Jaguar XF wiederzuerkennen. Es handelt sich um ein äußerst modernes Design, ein Fahrzeug, dessen kraftvolle Erscheinung, Performance und Technologie zukunftsweisend sind.

      Jaguar Design Direktor Ian Callum und sein Team wussten genau, wie man diese subtilen Anspielungen integrieren konnte, ohne die Modernität des XF zu gefährden. Sie hatten einfach Spaß daran. Und so erschufen sie ein Fahrzeug, das, wie bei jedem guten Design, auf den ersten Blick schon gut aussieht, an dem Ihnen aber im Laufe der Zeit immer wieder neue Details auffallen werden.

      Der Jaguar XF vereint einen selbstbewussten Auftritt und perfekte Proportionen mit intelligenten, feinen Details.

      Der ursprüngliche Jaguar XF ist bereits zu einem Kultmodell geworden. „Deswegen haben wir uns bewusst dafür entschieden, ihn weiterzuentwickeln“, beginnt Callum. „Der erste XF hat die Marke verändert und eine moderne Formsprache vermittelt“, sagt Adam Hatton, der im Auftrag von Callum für das Exterieur des neuen XF zuständig war. Hatton war auch schon an der Entstehung des Vorgängermodells beteiligt. „Ich denke, ein gutes Fahrzeugdesign lässt sich daran erkennen, dass das Modell auch dann noch auf der Straße toll aussieht und sich verkauft, wenn schon das Nachfolgemodell auf dem Markt ist. Der XF musste also nicht von Grund auf umgestaltet werden. Wir wollten vielmehr auf seinen zahlreichen Stärken aufbauen.“

      Natürlich hat sich seit der Markteinführung des XF im Jahr 2007 einiges geändert. Die kompaktere Sportlimousine, der Jaguar XE, wurde eingeführt. Das gab dem größeren XF die Gelegenheit, etwas zu reifen. Die enormen Investitionen von Jaguar in modernste Technologien haben eine Aluminium-Leichtbau-Konstruktion hervorgebracht. Dazu kommt der hochentwickelte Vierzylinder Ingenium Motor, den Jaguar in seinem Motorenwerk baut und eine Reihe von fahrerorientierten Technologien. Vom fortschrittlichen, optionalen InControl Touch Pro Infotainment-System, das eine noch höhere Konnektivität ermöglicht, bis hin zu All Surface Progress Control, mit dem der Fahrer bei geringer Geschwindigkeit sicher auf rutschigem Untergrund anfahren kann (der XF war das erste Fahrzeug in seinem Segment mit dieser Technologie).

      Sie können die technischen Fortschritte des XF an seinen Formen und Proportionen erkennen. Die zu Grunde liegende Aluminium-Leichtbau-Konstruktion ist eben eine Konstruktion und keine starre „Plattform“, über die eine Karosserie gespannt werden muss. Dadurch konnte das Design-Team die Räder so platzieren, dass sich perfekte Proportionen und ein kraftvoller Auftritt ergeben.

      Auch wenn der neue XF etwas kürzer als sein Vorgänger ist, wirkt er durch den verlängerten Radstand und die weiter in die Ecken des Fahrzeugs verschobenen Räder größer. Der aufrechte, etwas förmlichere Kühlergrill wird durch die kürzere Front ausgeglichen. So bleibt die Dynamik des Fahrzeuges erhalten. Gleichzeitig lässt der verlängerte Bereich zwischen der Frontachse und dem Lenkrad den Wagen noch exklusiver erscheinen, da es die Proportionen unterstreicht, die man von einer Limousine mit einem großen Motor und Hinterradantrieb erwartet (auch wenn der XF auch mit einem Vierzylinder-Motor und Allradantrieb zu haben ist).

      „Da wir den XE im Sortiment haben, wurde der XF von uns geringfügig neu positioniert“, bemerkt Hatton. „Der vorherige XF musste alles abdecken. Er war Einsteigerfahrzeug, Geschäftswagen und Viertürer-Coupé. Mit dem XE im Portfolio konnten wir den XF zu dem weiterentwickeln, was Sie hier sehen.“

    • Selbstverständlich schafft mehr Abstand zwischen den Achsen auch mehr Platz im Innenraum, und der XF kann mit der besten Beinfreiheit seiner Klasse auf der Rückbank aufwarten. Das Design-Team entschied sich, dies durch ein „sechstes Licht“ – ein zusätzliches, in der C-Säule hinter den hinteren Türen eingefügtes Fenster – zu zeigen. Dies und der etwas markantere, formalere Kofferraumdeckel sind wahrscheinlich die auffälligsten Veränderungen am XF.

      Aber nur im Gespräch mit den Designern werden die Feinheiten ihrer Arbeit sichtbar: Die Art und Weise, wie sie Licht einfangen, lenken und ausrichten, nur um ein Detail zum Leben zu erwecken und uns dazu bringen, uns in das Design zu verlieben, ohne genau zu wissen, warum. Achten Sie auf das sanft von den Scheinwerfern nach hinten verlaufende Profil der Motorhaube. Sie ist ein Markenzeichen früherer Jaguar Limousinen – gleichzeitig ist es eine Möglichkeit, pfeilförmige Lichteffekte auf der Haube zu erzielen, die sofort ins Auge fallen. Das Beste ist jedoch wahrscheinlich der „Lichtspeer“: Die Linie, die um die vorderen Radläufe und entlang der Karosserie zum Heck verläuft und die begradigte Taille dieser eleganten Limousine betont.

      „DIE DESIGNER WISSEN, DASS DAS ERGEBNIS PERFEKT IST: EIN FAHRZEUG MIT FORTSCHRITTLICHEM DESIGN, WIE MAN ES VON JAGUAR ERWARTET, GEPAART MIT MODERNSTEN TECHNOLOGIEN UND AUSSERORDENTLICHER LEISTUNGSFÄHIGKEIT.“

      „Beim Mark II verlief diese wunderschöne Linie über das Vorderrad und bis ganz zurück zum Heck“, sagt Hatton. „Wir haben das auf eine sehr moderne Weise neu interpretiert. Ian hat diese Linie den „Lichtspeer“ getauft. Sie können sehen, wie absolut perfekt diese Kurve verläuft. Wie sie sich zum Heck hin verjüngt, ist einfach schön. Sie verleiht dem Fahrzeug diese sehr elegante britische Note. Es wirkt dadurch noch leichter. Der XF ist ein Leichtgewicht, und es ist unsere Aufgabe, diese Tatsache über das Design des Exterieurs zu vermitteln.“

      Callum und sein Team haben es geschafft, einen kraftvollen Auftritt und perfekte Proportionen mit intelligenten, feinen Details zu verbinden. Der XF zeigt wieder das für Callum typische Design. Direkt von oben betrachtet wirkt es geradezu ausschweifend, geht man aber um das Fahrzeug herum, nimmt man seine Form ganz anders wahr. Das Design kommt aber nicht von ungefähr. Im gleichen Maße, wie das Design des XF durch die Aluminium-Leichtbau-Konstruktion beeinflusst wurde, unterstützte das Design-Team die Techniker und Aerodynamiker von Jaguar dabei, den – zusammen mit dem XE – bisher aerodynamischsten Jaguar mit einem cw-Wert von gerade einmal 0,26 zu erschaffen.

      Verbindet man nun diese aerodynamische Form mit dem höchst effizienten Ingenium Vierzylinder-Dieselmotor, einer Gewichtseinsparung von etwa 190 kg und weiteren kraftstoffsparenden Vorteilen, wie beispielsweise der elektrischen Servolenkung, können wir von einem XF ausgehen, der gerade einmal 104 g CO2 pro gefahrenem Kilometer ausstößt*.

      „Das ist ein ganz wichtiger Aspekt beim XF“, sagt Callum. „Wir haben von der ersten Skizze an mit den Aerodynamik-Experten zusammengearbeitet. Wenn Sie ganzheitlich an die Sache herangehen und einfach nur versuchen, das Fahrzeug so aerodynamisch wie möglich zu gestalten, dann bleibt es formlos. Stattdessen bearbeiten wir die Details und lenken den Luftstrom durch das Fahrzeug hindurch und um das Fahrzeug herum, wie es auch ein Rennwagen-Techniker tun würde. Auf diese Weise erhalten Sie ein weit besseres Resultat, sowohl bei der Formgebung als auch in puncto Effizienz.“

      Sie wissen beide, dass ihr Ergebnis besser nicht hätte sein können: Ein Fahrzeug, dass das erwartete exklusive Jaguar Design mit hochmoderner Technik und einer außerordentlichen Leistungsbandbreite vereint. Hatton sagt: „Wissen Sie, es ist nicht ganz einfach, ein Fahrzeug zu bauen, das aus keinem Blickwinkel unvorteilhaft wirkt. Trotzdem bin ich mir sicher, dass Sie kein einziges schlechtes Foto vom XF machen können.“

      *Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen [1] :
      8,6-4,0 l/100 km (kombiniert), CO2-Emission: 204-104 g/km (kombiniert)